Deutsche Innovation - Die Kopistengilde
Was in Deutschland unter Innovation verstanden wird, zumindest in den etwas windigen Kreisen des kapitalkräftigen deutschen Internetunternehmertums, kann man sehr schnell optisch erfassen, wenn man sich diese beiden kleinen Bildchen anschaut. Das Original, Twitter:
Und die Fälschung namens »frazr«, natürlich ohne Link:
Da bleibt einem die Spucke weg, ob solcher Dreistigkeit. Irgendwelche kleinen Blogger werden angemacht, wenn sie irgendwo Designelemente für ihr Blog klauen. Und die Kopistenfraktion bedient sich schamlos und feiert sich dafür selbst in brechreizerregenden Pressemeldungen. Und es gibt auch noch genug Dumme, die sich bei der Kopie anmelden. Die Welt ist ungerecht und unverständlich.
4 Kommentare
Boris am 24.04.2007:
Na, die kleinen Blogger haben eben kein Geschäftchen-Modell, für das sie sich selbst feiern könnten.
Und wenn bei manchen schon die pawlowsche Reflex-Reaktion einsetzt, wenn sie nur einen webzweiigen Firmennamen (mit auslautendem Konsonant plus angehängtem “r”) sehen…
Ralf G. am 24.04.2007:
Ich habe auch schon einen in Petto: Kopierr.
Und wenn man bei frazr durch die Accounts blättert, sind das weniger die Geeks wie bei Twitter als viel mehr erschreckend unbedarftes Jungvolk à la StudiVZ, das sich da rumtreibt.
Gerrit am 25.04.2007:
Es hat eben auch schlechte Seiten, dass Webentwicklung so einfach geworden ist, dass jeder dahergelaufene Student an drei Abenden sowas in Rails zusammenkloppen kann. Entweder die Tools müssen wieder komplizierter werden oder die virtuellen Rootserver wieder teurer oder die Studenten wieder darauf angewiesen, zu kellnern statt zu coden :-)
Ralf G. am 27.04.2007:
Studis, back to the roots! ;-)
Es gibt aber auch innovative Kopien: Textkotze