Dieser Artikel erschien ursprünglich in der zweiten Version meines Weblogs, uninformation.org Vers. 1, das von Dezember 2006 bis Juni 2009 aktiv war, und wurde hier aus blognostalgischen Gründen archiviert. Neue Artikel hat die aktuelle Blogversion im Angebot.

re:publica: Zwischenfazit vom Blog-Gipfel

Zwei von drei Tagen re:publica sind herum, Zeit für ein kleines Zwischenfazit.

Als erstes ein ganz großes Kompliment an Markus und Johnny: Die Veranstaltung ist geradezu beängstigend perfekt organisiert, selbst allergrößte Nörglernaturen werden Schwierigkeiten haben, irgendetwas an der Organisation zu bemängeln.

Wenn man so zwischen den Session mit den Kolleginnen und Kollegen plaudert, ist der allgemeine Tenor, dass es »zu kuschelig« zu geht. Exemplarisch war vielleicht der Vortrag über Werbung in Blogs, wo trotz des kontroversen Themas keine richtig wilde Debatte aufkam. Was vielleicht auch daran liegt, dass dieses Thema schon seit 2002 völlig ausgelutscht ist. Entweder man klopft Werbung in sein Blog, oder man macht es eben nicht. Darüber gibt es im Grunde nichts zu diskutieren, weil es zwecklos ist. Keiner der Protagonisten der Litfasssäulenfraktion wird nach einer solchen Diskussion in sich gehen und denken »Boah, ich bin übel, weg mit dem Werbezeug«. Und vice versa.
Über das einzige »No-No-Thema«., bezahlte Inhalte im Blog, herrschte auch weitestgehend Einigkeit. So sind die meisten Panels abgelaufen. Aber bei solchen Konferenzen finden die »wahren« Sachen eh zwischen den Panels statt.

Gestern abend gab es Unterhaltungsprogramm. Toni Mahoni (Bild: tschneider@flickr, CC) war ganz und gar großartig, er hat ab sofort einen neuen Video-Podcast-Gucker gewonnen. Wie er da an seinem Tisch zwischen seiner Band sitzt und dann mit seiner seltsamen Stimme, die ständig zwischen Edith Piaf und Till Lindemann oszilliert, kleine Geschichten erzählt und Songs mit lakonischen Titeln wie »Beziehung«, »Kaffee« oder »Zigarette« intoniert – große Klasse! Ein Küchentischpoet mit Herz unter der rauen Schale…

Die beiden anderen Bands, Jammin Inc und die Ohrbooten, waren nicht so mein Fall, da ich nun einmal an einer exorbitanten Allergie gegen alles, was auch nur entfernt mit Sprechgesang zu tun hat, leide.

Und nun also der dritte Tag mit großen Problematisiergebirgen wie »Medienrevolution« und »Bürgerjournalismus« vor dem Bug…

[Update] Interessante Berichte von der re_publica schreiben:

rp07 re-publica republica berlin weblogs