Artikel zum Thema »squeeze«

Debian Wheezy auf dem PowerBook: Bedingungslose Kapitulation

osx linux debian

Da ist das Ding wieder! Das vor einigen Tagen durch meinen vorwitzigen Upgrade-Wahn ruinierte Powerbook lebt wieder! Und das in seiner ganzen Pracht. Nur mit einem kleinen Haken: Es wurde zurück gesetzt auf Debian Squeeze aus einem glücklicherweise vorhandenen Backup der System-Partition.

Das Wheezy mit dem »nouveau«-Treiber war nicht dazu zu bewegen, mit dem Powerbook G4 (genauer mit der darin verbauten GeForce4-Grafikkarte) zu funktionieren. Lt. den »guten« Tipps aus dem Internetz sollte man die Framebuffer-Devices beim Starten ausschalten, weil sonst das Kernel-Modul von nouveau nicht den richtigen Modus einstellen kann. Dummerweise hat das Nebenwirkungen wie einen einfrierenden Bildschirm beim Systemstart. Das System vermisst dann seinen Framebuffer um beim Boot solche einfach nur großartig aussehenden Startlogos oder einen Pinguin in der Ecke des Bildschirms anzeigen zu können. Überflüssig wie ein Kropf, schafft nur zusätzliche Fehlerquellen.

Zusätzlich soll man dann noch 3D-Beschleunigung für nouveau ausschalten damit das funktioniert. Diese funktionierte ja bei Squeeze mit dem alten nv-Treiber einwandfrei, aber der musste ja aus mir unbekannten Gründen ja unbedingt raus. Das ist Fortschritt!

Testhalber habe ich noch Linux MintPPC einmal installiert und eine Lubuntu-13.04-PPC-CD gestartet. (Lubuntu musste es übrigens sein weil Ubuntu aktuell nur CD-Images zum Download anbietet die nicht auf eine CD gebrannt werden können, unfassbar!). Beide, Mint und Ubuntu haben ja unter der Haube sowieso Debian Wheezy im Einsatz, sie nehmen Debian Testing und packen einen grünen Desktop (Mint) oder Amazon-Ads und die eigene hässliche Desktop-Umgebung (Ubuntu) dazu. Und beide zeigten nach dem Start die gleichen Symptome: Sie zeigten nach dem Start nämlich gar nichts mehr an.

Somit ergeht nun das Urteil: Wheezy kann auf alten Powerbooks mit GeForce-Grafikkarte nicht benutzt werden. Kapitulation war die einzige Lösung. Es läuft keine aktuelle auf Debian basierende Distribution mehr mit den alten Powerbooks.

Damit blieb nur der Weg zurück zu Squeeze. Zum Backup/Restore einer ganzen Partition kann man übrigens diese Anleitung benutzen, evtl. muss beim Restore aber das Journaling der Partition repariert und die Platten-IDs in yaboot.conf angepasst werden. Dazu benötigt man dann eine Squeeze-Installations-CD, die man im »rescue«-Modus startet und dort diese Reparaturen einfach durchführen kann.

Oder man macht es mit der harten Methode mit dd. Das funktioniert eigentlich immer mit jeder Boot-CD, ist aber nicht gerade »verbose«, man muss wissen was man tut (z.B. nicht wie ich die falsche Partition sichern ;-), zum Glück hatte ich noch ein älteres Backup). Dafür ist nach dem Restore sofort alles in Ordnung, weil einfach Sektoren auf die Platte zurück geschrieben werden.

Fazit: Upgrade war eine überflüssige Frickel-Aktion, mit solchen Sachen muss man halt immer rechnen wenn man sich auf Linux einlässt (gerade mit Hardware abseits des Mainstreams, wie das PPC-Rechner heute leider sind).