Artikel zum Thema »rp07«

re:publica: Schlussbetrachtung

rp07 re-publica republica

Diese digitalen Zeiten sind schnelllebig. Da geniesst man mal einen problematisierfreien Tag in der Berliner Sonne, und schon erscheint das eigene Fazit der re:publica vom ewig weiter beschleunigenden Lauf der Dinge völlig irrelevant und überholt. Aber ein Moment der Reflektion nach den Tagen der hektischen fast-Live-Artikel muss sein!

Persönliches Fazit: re:publica war perfekt organisiert, noch einmal ein »Danke schön« an Markus und Johnny. Netz war da, Verhungern und Austrocknen muss an einer Lokalität im Herzen Berlins sowieso niemand, daher war das mancherorts beklagte Thema »Befriedigung physiologischer Grundbedürfnisse« am Orte der Veranstaltung für mich bedeutungslos. Und da ich sowieso nicht in Erwartung des Gewinns sensationeller Erkenntnis nach Berlin gefahren war, konnte ich mich an einer unterhaltsamen Veranstaltung mit netten Menschen erfreuen.
Sehr erfreulich: Mit einer Ausnahme verkniffen sich die Anwesenden penetrante Reklame für ihre »großartigen web-2.0-igen« Klitschen, das war sehr angenehm.
Wenn es nächstes Jahr eine Neuauflage gibt, bin ich wieder dabei!

Thema »Übel des Konsens«: Tenor der Betrachtungen, die man allenthalben lesen kann, ist das Bedauern des »Konsens« auf den Podien und des Mangels an »Nicht-Konsens« durch das Publikum. »Konflikt« ist zunächst einmal kein Wert für sich, sondern kann nur über eine Sache festgemacht und ausgetragen werden. Das Ausfechten persönlicher Animositäten unter der Flagge von scheinbaren sachlichen Differenzen, das man bei den üblichen Verdächtigen in Blogs täglich lesen kann, halte ich nicht für eine wünschenswerte Erscheinung.

Für die nächste Auflage müssen die Themen schärfer gefasst, ihren Einführungscharakter verlieren, zugespitzt und Diskutanten ohne persönliche ökonomische Interessen am Thema gefunden werden. Ein Vertreter eines »AAL-Portals« auf dem Podium wird niemals scharf debattieren, da die Angst, dass jede schärfere Äußerung auf seinen/ihren Arbeitgeber zurückfallen würde, streitbare Äußerungen verhindert. Auf das Publikum kann man nicht zählen, die Frontstellung Podium vs. Publikum ist nicht das, was Habermas als »herrschaftsfreien Diskurs« definieren würde. Wünscht man das, muss man die Podien auflösen und die Panels als Unkonferenz im Barcamp-Stil organisieren.

Stimmen:

Und dann nahm eine schöne Veranstaltung für Tim noch ein übles Ende.

re:publica: Von Filmen und alten Schlachten

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Hier liegen noch Notizen von zwei Veranstaltungen auf der re:publica im Editor herum, die ich ob der lockenden Alternativen Sonne und Bier noch nicht verbloggt habe. Eigentlich schon »alt«. Andererseits soll hier im Blog mal wieder der alte Gedanke der Ego-Dokumentation im Web das ausufernde Gelaber ersetzen. Darum kann man nach der Klickpause Notizen lesen zu zwei Panels:

  • Bewegte Bilder. Wie das Netz die Film-Branche verändert.
  • Entwicklung der Weblogs in Deutschland.

Weiter lesen…

re:publica: Der Empfänger als Sender

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Ein Panel zu einem »heißen Buzz-Thema«: Bürgerjournalismus, neudeutsch »Citizen Journalism«: »Der Empfänger als Sender. Der »Citizen Journalism« lässt die Redaktion rotieren, doch bewegt er auch die Bürger?

Teilnehmer sind Falk Lüke, Katharina »Lyssa« Borchert, Jens Matheuszik, Jörg Kantel und Hugo E. Martin.

Jörg Kantel gibt zum Auftakt seine bekannte Position zum Besten: Bürgerjournalismus ist nur dann Bürgerjournalismus, wenn der schreibende Bürger auch im Besitz der Produktionsmittel ist.
Katharina Borchert findet die Diskussionen in dieser Hinsicht aber zu theoretisch. Jens Matheuszik, der Pottblogger, auch. Er bloggt einfach nur. Jens schrieb über regionale Themen, wurde deshalb von Falk auf das Podium eingeladen. Und Themen, die in »traditionellen« Medien eher selten aufgegriffen werden. Jörg prangert an, dass die Tageszeitungen die regionale Berichtserstattung aus Profitgründen aufgegeben hat. Es gebe nur noch massenkompatible Themen. Lyssa verteidigt die WAZ-Gruppe, diese sei natürlich nicht von böser Profitgier getrieben, sondern von wirtschaftlicher Notwendigkeit…

Jörg stellt fest: Wir brauchen Plattformen wie die Readers-Edition oder ähnliche geplante Plattformen nicht. Vernetzung muss »von unten« kommen, und bringt das Beispiel Neukölln. Würde man alle Weblogs aus Neukölln »von unten« vernetzen, hätte man mehr gewonnen als mit allen (Gedächtniszitat) »Kopfgeburten aus den Verlagen«.

Lyssa erzählt ein wenig über ihr WAZ-Projekt. Dort sind sie (Gedächtniszitat) »auf ganz viel Scheitern eingerichtet«. Das nenne ich mal eine optimistische Herangehensweise.

Eine Frage aus dem Publikum an Hugo E. Martin: Werbung auf die RE pappen und viele CC-Lizenzen, an denen sich die RE fleißig bedient, sind nicht kompatibel. Er windet sich mit allgemeinen Ausführungen zur finanziellen Situation der Readers Edition heraus, ohne auf die Frage einzugehen.
Hugo Martin will in der RE Themen und Autoren mit Organisationen vernetzen, zum Thema »Nachhaltigkeit« und »Klimawandel«… Lyssa meint, es gehe in erster Linie um Meinungen, das Volk möchte sich äußern. Falk fragt im Publikum nach, wer darauf Lust hat. Die Anzahl der Meldungen ist eher niedrig…

Jörg sagt, bezogen auf Werkzeuge zum Bürgerjournalismus: Man soll nicht darauf warten, dass irgendwer etwas macht. Es macht niemand was. Darum muss man selbst machen. Ist das nicht immer so im Leben?

Fazit der etwas konfusen Runde: Der Begriff des »Bürgerjournalismus« wird vergehen, sein Inhalt sollte aber »Alltag« werden. Jens ist der Ansicht, dass der Bürger endlich wieder Meinungen äußern soll und sich vom passiven Medienkonsum befreien soll. Ein schönes Schlußwort!

re:publica: Zwischenfazit vom Blog-Gipfel

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Zwei von drei Tagen re:publica sind herum, Zeit für ein kleines Zwischenfazit.

Als erstes ein ganz großes Kompliment an Markus und Johnny: Die Veranstaltung ist geradezu beängstigend perfekt organisiert, selbst allergrößte Nörglernaturen werden Schwierigkeiten haben, irgendetwas an der Organisation zu bemängeln.

Wenn man so zwischen den Session mit den Kolleginnen und Kollegen plaudert, ist der allgemeine Tenor, dass es »zu kuschelig« zu geht. Exemplarisch war vielleicht der Vortrag über Werbung in Blogs, wo trotz des kontroversen Themas keine richtig wilde Debatte aufkam. Was vielleicht auch daran liegt, dass dieses Thema schon seit 2002 völlig ausgelutscht ist. Entweder man klopft Werbung in sein Blog, oder man macht es eben nicht. Darüber gibt es im Grunde nichts zu diskutieren, weil es zwecklos ist. Keiner der Protagonisten der Litfasssäulenfraktion wird nach einer solchen Diskussion in sich gehen und denken »Boah, ich bin übel, weg mit dem Werbezeug«. Und vice versa.
Über das einzige »No-No-Thema«., bezahlte Inhalte im Blog, herrschte auch weitestgehend Einigkeit. So sind die meisten Panels abgelaufen. Aber bei solchen Konferenzen finden die »wahren« Sachen eh zwischen den Panels statt.

Gestern abend gab es Unterhaltungsprogramm. Toni Mahoni (Bild: tschneider@flickr, CC) war ganz und gar großartig, er hat ab sofort einen neuen Video-Podcast-Gucker gewonnen. Wie er da an seinem Tisch zwischen seiner Band sitzt und dann mit seiner seltsamen Stimme, die ständig zwischen Edith Piaf und Till Lindemann oszilliert, kleine Geschichten erzählt und Songs mit lakonischen Titeln wie »Beziehung«, »Kaffee« oder »Zigarette« intoniert – große Klasse! Ein Küchentischpoet mit Herz unter der rauen Schale…

Die beiden anderen Bands, Jammin Inc und die Ohrbooten, waren nicht so mein Fall, da ich nun einmal an einer exorbitanten Allergie gegen alles, was auch nur entfernt mit Sprechgesang zu tun hat, leide.

Und nun also der dritte Tag mit großen Problematisiergebirgen wie »Medienrevolution« und »Bürgerjournalismus« vor dem Bug…

[Update] Interessante Berichte von der re_publica schreiben:

re:publica: Politik 2.0

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Nico Lumma, Jan Schmidt, Falk Lüke und Markus Beckedahl bilden das Panel zum Thema »Politik 2.0. Wie verändert das Netz die politische Kommunikation und Partizipation?«

Zum Auftakt geht es um die Rolle der Parteien im »Web 2.0«. Nico Lumma fragt: »Wie kann man mit Web 2.0-Tools Politik so organisieren, dass Mitarbeit wieder Spass macht?« Das Podium ist sich einig: Die klassische Organisation der Parteien passt nicht mehr in die mobile Gesellschaft »von heute«.
Die Parteien schauen sich aufmerksam die Wahlkampfaktivitäten in den USA an (Blogs, Social-Networks, etc.). Nico meint, dass das in Deutschland nicht funktionieren wird. Wegen der Tendenz zu fachpolitischem Expertentums der potenziellen Berufspolitiker zwecks Förderung der Karriere. Darum werden quereinsteigende Themen und Personen abgeblockt. Und das auf diesem Weg in die Ämter gekommene Personal ist nicht netzaffin. Ansonsten wollen die Parteien keinen Kontrollverlust durch Netzpartizipation. Und Überhaupt, amerikanische Parteien sind ganz anders organisiert als deutsche. Sie sind mehr Zweckbündnisse, und vor allem sind die Netzaktivitäten von der Kasse motiviert…

Und Nico meint: Wir Deutsche haben eine andere, schlechtere Diskussionskultur. Einwurf aus dem Publikum: Alles zu parteizentriert. Wo sind die Möglichkeiten, die brachliegenden nicht-Parteileute zu interessieren und an der Willensbildung zu beteiligen? Markus bringt das Beispiel Online-Petition. hohe Mitwirkung, aber keiner weiß was es bringen wird. Markus fordert daher: Parteien müssen einfach lernen, mit Offenheit umzugehen. Das ist aber ein evolutionärer Prozess, keine »Revolution«.

Nico stellt fest: Politiker und Netzaffinität schließen sich derzeit aus. Die aktuellen Bestrebungen zum gläsernen Bürger würden dies deutlich beweisen…

Ein Einwurf aus dem Publikum: Man solle einfach warten, bis eine netzaffine Generation die politische Macht inne hat. Markus möchte nicht aber nicht bis 2020 warten, denn jetzt werden unsere Daten gespeichert, werden Filesharer kriminalisiert, usw.

Ein junger Grünen-Politiker, Jan-Philipp Albrecht greift sich das Mikro: »Ich habe schon seit einem Jahr einen Blog!« Darauf Nico: »*Das* Blog, gib’ mal das Mikro weiter…« ;-)

Nico kommt noch einmal auf die mangelnde politische Diskussionskultur in der deutschen Blogosphäre zurück. Es käme zu keinen politischen Debatten in den Blogs, die einzigen Kommentare seien: »Ja, Danke.« Es käme zu keinen ergebnisoffenen Diskussionen. Der politisch interessierte Teil der Blogosphäre möge auch sein soziales Umfeld für die »bebloggten« Themen sensibilisieren.

Ein skurriler Einwurf kommt von Marcel, dem Parteibuchblogger. Erstaunlicherweise hält er sein Blog für ein politisches Blog, danach gibt er ein obskures Sammelsurium verschwörerischer Andeutungen über den wahren Lauf der Dinge in Deutschland zum besten. Falk bedankt sich für den Beitrag und wertet ihn süffisant als »Meinungsbeitrag«…

Fazit: Politik und Netz haben eine schwierige Beziehung. Über eine Bestandsaufnahme kam das Panel nicht hinaus. Die Frage bleibt: Wie kann sich der »amtliche« politische Diskurs zur Netzöffentlichkeit hin öffnen. Das setzt aber voraus, dass es erst einmal eine politikaffine Netzöffentlichkeit gibt. Netzaffine Politiker und politikaffines Netz bedingen sich im gewissen Grade gegenseitig…

re:publica: Cash from Chaos - Geld verdienen mit Blogs

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Ein Allstar-Blog-Panel mit Don Dahlmann, Johnny Haeusler, Thomas »Supatyp« Lau und Sascha Lobo diskutieren das allzeit beliebte Thema »Geld verdienen mit Blogs.«

Zunächst geht es um Adical. Der »content-generatende« User bleibt immer ganz weit hinten, alle verdienen, nur der User nicht, meint Johnny. Darum sollen selbige auch Geld verdienen. Darum adical. Blogs als Medium sollen die Chance haben, sich zu refinanzieren, damit auch erwachsene Menschen sich bloggen leisten können. Denn Qualität kostet Geld. Darum das umstrittene Mittel: Werbung. Don Dahlmann fragt Supatyp nach Anlogien zur Kommerzialisierung der Punk-Szene. Der antwortet: “Die Solidarisierung der Szene mit Bahnhofspenner hat der Punk-Szene mehr geschadet als ein Album der Toten Hosen.” Supatyp ist übrigens »Old School«: Blogs brauchen Kommentare, sonst sind es keine. Don vermutet eine gewisse devote Haltung von Bloggern gegenüber Anzeigenkunden.

Supatyp verlangt nach begrifflicher Klarstellung. Supatyp: »Sie können im Weblog länger cool sein als draußen im richtigen Leben.« Lobo: »Eine etwas zu vierzehnjährige Einstellung über das, was cool ist.«

Johnny ist das zu öde, er will lieber Grundsatzfragen klären: »Schadet Werbung Blogs, ja oder nein?« Und da darauf niemand anspringt, fragt er statt dessen rhetorisch: »Wie kann man als Blogger Geld verdienen?« Und plaudert aus dem Nähkästchen der Versuche von Spreeblick, Geld zu verdienen. Google Adsense ist ein gutes System – für Google. Geld brachte es Spreeblick nur zu Group-Tekkan-Zeiten.
Johnny würde niemandem empfehlen, sein werbefinanziertes Weblog als Haupteinnahmequelle zu betrachten. Adical ist nun der nächste Versuch.

Johnny vergleicht Blogs mit Bands. Blogs sind für ihn »Künstler«. Es gibt keine Formel, wie man mit Blogs Geld verdient. Sagt Johnny. Und fügt noch hinzu, dass Werbung auffallen muss. Sonst ist es keine. Also kein »Gepienze« wg. Bannergrößen, wenn Ihr Euch verkauft, meine Damen und Herren verkaufswilligen Blogger!

Eine Frage aus dem Publikum zum Thema »bezahlte Artikel«. Johnny lehnt das kategorisch ab, für Spreeblick. Sascha Lobo hingegen erzählt, dass Riesenmaschine das macht, und redet sich das als »spannendes Experiment« schön. In Adical wird es das aber nicht geben. Sascha Lobo hält Werbung für eine »Kulturform«. »Kultur« ist halt ein dehnbarer Begriff…

Don Dahlmann mahnt: Man darf sich nicht kaufen lassen. Wenn man z.B. ein neues Handy vom Hersteller bekommt, und drüber schreibt, soll man sich auf gar keinen Fall rein reden lassen, was man drüber schreibt.

Fazit: Einige im Publikum, dass lassen auch die SMS an der Wand vermuten, hatten wohl Patent-Rezepte für den Blogger zum Geldverdienen erwartet. Naivität und Gier sind janusköpfige Geschwister. Das konnte natürlich nicht geliefert werden.

re:publica: Brauchen wir eine Blogetikette?

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Jetzt übt sich ein Podium in der Diskussion, im großen Meta-Problematisieren – Brauchen wir eine Blog-Etikette?

Johnny erläutert seine eigene Blogetikette. Und geht auf die Blogetiketten-Idee von Tim O’Reilly ein. Stefan Niggemeier findet: “Gut, dass wir drüber reden.”
Prof. Kuhlen, auserkoren für die Rolle des akademischen Expertens von »draußen«, meint: »Ethik entwickelt sich in den Räumen, in denen wir uns bewegen. Das war schon immer so.« Denn: »Die Ethik der Schwein ist der Stall.« Die Schweine hätten eine andere Ethik, wären sie auf der Wiese. Nette Analogie. Wir bewegen uns in elektronischen Räumen, daher entwickelt sie sich genau dort. Die Philosophen kommen sowieos immer erst anschließend und erläutern diese Entwicklung.

Don Dahlmann empfindet den Versuch, ein ethisches Regelwerk zu schaffen, als Einschränkung seiner Kreativität. Davon hält er nix von O’Reillys Ansatz. 10 – 15% Idioten hat man immer und wird man immer haben, darum sollte man diese nicht zum Anlass nehmen, ein Regelwerk aufzustellen. Er löscht übrigens auch Kommentare, nach »Gutsherrenart«, wenn notwendig. Kuhlen meint, Blogeinträge sind »pragmatische« Texte, da sie auf eine Reaktion aus sind. Das Problem ist nur: Man weiß nur nicht, was der eigene Text für Konsequenzen hat und wie er aufgenommen wird.

Im Grunde aber, so sind sich die Protagonisten auf dem Podium einig, gelten die »normalen«, für uns gewohnten Regeln des menschlichen Zusammenlebens, auch im Netz. Darum sind sich alles einig: Wir (also, die Blogger an sich) brauchen keine unterschriebene Ethik-Konvention. Aber man sollte nicht vergessen, das zum »lebendigen« Bloggen auch eine gewisse Prise Provokation gehört.

Johnny wirft die Frage auf, ob und wie man sich gegen Beleidigungen, Lügen oder falsche Anschuldigungen in der Blogosphäre wehrt. Don hat aus seiner »Opel-Story« gelernt, dass man sich ein dickes Fell zulegen sollte. Zu guter Letzt sind sich alle einig: Wir brauchen keine geschriebenen Blogger-Regeln mit Unterschrift und Logo auf dem Blog.

Was aber nicht geht, macht Don nach einem Einwurf aus dem Publikum klar: Einfach das Medienrecht der »alten Medien« auf das neue Medium Blog zu kopieren geht nicht!

re:publica geht los!

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Pünktlich um 11:00 eröffneten Markus und Johnny die re:publica in Berlin. Die re:publica , so die beiden, soll das Phänomen »Weblog« von innen betrachten. Dazu passt, dass 80% der angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer »im Netz publizierende Amateure« sind.

Der Ort des Geschehens, die Kalkscheune in Berlin, ist sehr gut gewählt, es ist Platz genug und der Ansturm verteilt sich gut. Mangel gibt es eigentlich nur an Strom.

Die ersten Vorträge gab es auch schon. Volker Grassmucks kleine Geschichte der Wissensallmende wurde leider vom Referenten selbst »getötet«, da er seinen Vortrag etwas uninspiriert vom Blatt ablas. Das war schon einst in sozialwissenschaftlichen Seminaren ein bewährtes Mittel, um das Publikum einzuschläfern…

Danach sprach Jan Schmidt über Mythen der Blogosphäre. Das war schon interessanter von Stil und Form. Die drei Mythen sind:

  • Alle Blogger sind Nerds. Stimmt nicht, da die Untersuchungen, die solche Ergebnisse zeitigen, an ihren eigenen methodischen Unzulänglichkeiten scheitern.
  • Blogs sind Gegenöffentlichkeit. Stimmt auch nicht, da die meisten Blogs ein im fachlichen und sozialen Umfeld zu suchendes sehr überschaubares Publikum haben und nicht die Gesellschaft umwälzen wollen.
  • Blogs sind irrelevant. Verkünden die etablierten Berufskommunikatoren wie Agenturen und Medien. Aus eigenem Interesse, und weil sie ein Blog z.B. mit der Tagesschau vergleichen, was nicht passt. Und manche Blogger selbst behaupten das, um sich von den Horden der Katzencontent- und Strickblogger abzugrenzen.

Am Ende kam dann noch die bekannte Geschichte von der A-Liste und dem »Long Tail«.

Was ist sonst noch so los? Die »üblichen Verdächtigen« laufen herum, die Mac-Dichte ist hoch und es gibt sogar Club-Mate.

Wenn es interessiert: Was gerade so los ist twittere ich flugs, und was an Bildern anfällt, kommt in das passende Flickr-Set.

Und nun schauen wir mal, was sonst noch so los ist und sagen ein paar Bloghelden »Tach«… ;-)