Artikel zum Thema »offenburg«

Barcamp Offenburg

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Barcamp Offenburg

Mein letzter Barcamp-Besuch ist schon anderthalb Jahre her, bei den in Frage kommenden Veranstaltungen seit der deutschen Barcamp-Initialzündung damals in Berlin kam stets etwas dazwischen. Also war es mal wieder höchste Zeit, da kam das Barcamp Offenburg, nicht weit vom Karlsruher »uninformation-HQ« entfernt, gerade richtig.

Zunächst mal ein großes »Danke schön« an das Orgateam, den Gastgeber Burda und die Sponsoren. Wir Barcamper wurden auf das Allerbeste versorgt mit Nahrung, Getränken, WLAN, einem Dach über den Kopf und einem für den plötzlichen Frühlingsausbruch im Badnerland perfekt passenden lauschigen Garten.
Wie sagen die jungen Leute: »Orga-Team, ihr habt gerockt!« ;)

Barcamp Offenburg

Der organisatorische Rahmen war also perfekt bereitet, es lag an den Barcampern, gemäß der ehernen Barcamp-Regel »keine Zuschauer, nur Teilnehmer« etwas daraus zu machen. Was nach meinen Eindrücken gelungen ist. In den Sessions, an denen ich teilgenommen habe, gab es einen regen fachlichen Austausch und niemand nutzte die Gelegenheit als Vehikel für irgendwelche Werbeaktionen für eigene Unternehmungen, was Barcamps bekanntlich gerne von denen, die gar nicht da waren, unterstellt wird. Im Gegenteil, in allen Gesprächen war eine Freude am freien Austausch zu spüren. Auch am Sonntag, als es spürbar leerer wurde, füllte sich die Session-Wand ziemlich schnell mit interessanten Themen. Und auch das Vergnügen bei informellen Gesprächen im Garten kam nicht zu kurz. Fazit: Ich war eigentlich ohne konkrete Erwartung angereist und angenehm überrascht, so macht das Spaß.

Da mich unter dem Motto »Meine Daten sind meine Daten« das Thema »Ausbruch aus den umzäunten Mauern der kommerziellen Social Networks« gerade interessiert, hatte ich kurzentschlossen eine unvorbereitete Session zum Thema »Freie soziale Netzwerke« vorgeschlagen, die zu einem interessanten Austausch wurde. Das Thema ist im Moment Objekt vielfältiger Bemühungen, Stichworte sind dazu bspw. Open Social, DataPortability oder OpenID und Werkzeuge wie OAuth, FOAF, xfn, APML und die Grundidee des »Semantischen Webs«. Es wurde beklagt, dass die großen »Player« in üppig besetzten Gremien gewaltige Dokumente verfassen, statt ein wenig »agiler« zu denken und mit den vorhandenen Werkzeugen und Möglichkeiten erst einmal zu starten. Wenn etwas implementiert wie, wie z.B. OpenID bei Yahoo!, dann ist das halbherzig. So kann man z.B. Yahoo! als OpenID-Provider benutzen, sich dort aber nicht mit einer außerhäusigen OpenID einloggen. Beides gehört aber eigentlich zusammen.
Es gibt auch Ansätze für freie Vernetzung von unten, wie das Projekt Noserub, das aber noch in den Kinderschuhen steckt. Man darf gespannt sein, ob und was aus diesem Mix aus Technologien und Organisationen entstehen wird und wer mitspielen wird. Ein Thema, wo man dran bleiben und mal etwas experimentieren muss.

Wer nun beim Lesen auf den Barcamp-Geschmack gekommen ist: Nach dem Barcamp ist vor dem Barcamp, bei Medienrauschen gibt es eine Übersicht über die im deutschsprachigen Raum geplanten nächsten Barcamps. Und fürchten muss sich davor keiner, Johannes gibt eine Hilfestellung für Anfänger, und beim Elektrischen Reporter kann man schauen, wie es da so zu geht.

Und natürlich nicht die Regeln vergessen: »Regel 1: Du sprichst über ein BarCamp. Regel 2: Du bloggst über ein BarCamp.« Wer sich dran gehalten hat ;), kann man im Barcamp-Wiki nachlesen.

[Nachtrag 29.04.08] Im »seriösen Filial-Blog« gibt es eine Zusammenfassung einer weiteren interessanten Session zum Stand der Dinge in Sachen Web-Video.