Artikel zum Thema »nsa«

Deine E-Mail sollte dir gehören.

Ist ja nicht nur die NSA, auch die Anbieter wühlen munter in Euren Daten. »So, About Hosting Your Own Email« auf »The Brooks Review« widmet sich dem mal wieder anlässlich jüngster Fälle bei M$ und Google. Aber auch hier gilt: Das Problem ist die Bequemlichkeit. Jedem klar denkenden Menschen müsste von vornherein klar sein dass das Betreiben der persönlichen oder gar geschäftlichen E-Mail-Korrespondenz bei einem Anbieter, der sein Geld mit Suchmaschinen und Werbung verdient, eine bescheuerte Idee ist.

email nsa

»Technology concentrates power«

nsa freiheit internet

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[Bild: »Instruments at Clonsilla…« auf flickr von »National Library Of Ireland«]

Der »Lesebefehl« zum Sonntag (via wirres.net):

Die Präsentation von Maciej Cegłowski (der Entwickler von unser aller Lieblings-Bookmarksammelwebsite Pinboard) »Our Comrade The Electron«. Wenn schon nicht die ganze Präsentation, die anhand der Lebensgeschichte von Leon Theremin eine große Geschichte von Technik und Freiheit erzählt, so doch zumindest den darin enthaltenen »Angry Rant« zum Zustand des Internets in diesen unseren finsteren Zeiten (Zitat):

»In the 90's, it looked like the Internet […] could be a decentralizing, democratizing force. No one controlled it, no one designed it, it was just kind of assembling itself in an appealing, anarchic way. […]

But those days are gone. We've centralized the bejesus out of the Internet now. There's one search engine (plus the one no one uses), one social network (plus the one no one uses), one Twitter. We use one ad network, one analytics suite. Anywhere you look online, one or two giant American companies utterly dominate the field. […]

Orwell imagined a world with a telescreen in every room, always on, always connected, always monitored. An Xbox One vision of dystopia.

But we've done him one better. Nearly everyone here carries in their pocket a tracking device that knows where you are, who you talk to, what you look at, all these intimate details of your life, and sedulously reports them to private servers where the data is stored in perpetuity.«

Einen Lösungsansatz für dieses Problem sieht Jon Evans bei Techcrunch in »Enter The Blockchain: How Bitcoin Can Turn The Cloud Inside Out« in der technologischen Basis der berühmt-berüchtigten Netzwährung »Bitcoin«, der »Blockchain« (Zitat):

You see, it’s not that hard to imagine other blockchain-based systems which aren’t currencies and don’t attract as many “colorful personalities.” Suppose you replaced the Internet’s centralized Domain Name System with a blockchain for Internet names (like Namecoin) such that every DNS request included some proof-of-work effort. Or you used any blockchain (including Bitcoin’s) as a notary service. Or you built a new blockchain for crowdfunding. Or you replaced a centralized system which absolutely does need to be scrapped — that horrific barrel of worms known as TLS/SSL Certificate Authorities — with a blockchain-based solution powered at the browser level.

Wenn es denn überhaupt eine technische Lösung geben kann. Denn ich glaube, dass der menschliche Hang zur Bequemlichkeit zusammen mit der vernetzten Technologie die Ingredenzien dieses für unsere Freiheit ungesunden Zentralisierungs-Cocktail sind. Und um ihn neu zu komponieren müsste man beide Bestandteile ändern.

(Un)Informatives aus dem Web

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Für das Geblogge im Umfang zwischen kurzem Tweet und eigenem Blog-Eintrag suche ich noch die passende Form, fürs Erste probieren wir es mal mit der beliebten Form des »Sammel-Artikels«.

Uncle Dave sagt mal wieder warum man bloggen soll (via Schockwellenreiter) und in »Why blogging is an amateur thing« wie es ist:

»[..] a blogger is not a reporter who uses WordPress«

Wohingegen der gute alte Enzensberger, wortgewaltiger Schrecken des Deutsch-Unterrichts vergangener Zeiten, fordert (Zitat):

»Wer ein Mobiltelefon besitzt, werfe es weg.«

Was selbstredend im »bildungsfernen Internet« mannigfaltige Reaktionen provozierte. Über das getwitterte »ey, ist der doof, der will das Handy wegschmeißen« hinaus gab es aber durchaus lesenswerte Reaktionen. So wird versucht den Enzensberger mit dem Enzensberger zu schlagen oder den bildungsfernen »Digital Natives« der Enzensberger-Erklärbär gegeben. Im guten alten »anmut und demut« sieht Ben Enzensbergers Punkt so (Zitat):

»Entweder … die Realität in diesem unserem Internet ist so, wie es uns Edward Snowden erklärt hat. […] dann hat Enzensberger Recht: Dann müssen wir unsere Smartphones wegwerfen. Oder aber […] die Überwachung durch Staat und Konzerne ist am Ende bedeutungslos für unsere Freiheitsrechte, für unsere gefühlte Freiheit […]«

Nach so schwerer Kost braucht es etwas Entspannung: »30 FANTASTIC WEBSITES TO LOSE YOURSELF IN«.

Und das nächste große Ding in Entwicklerkreisen ist ein neuer Editor von Github namens atom.io, den noch kaum jemand hat (man benötigt eine »Invitation«). Was aber klar ist: Das ist ein Editor der mit Browser-Technologie läuft. Ich begegne solchen Ideen ja eher mit eine gewissen Grundskepsis wie Mike von »A fresh Cup«:

»I think a text editor carting around the baggage of a web browser is a non-starter, but I'm just an old fuddy-duddy I'm sure.«

»Flying Seagull« wirft einen Blick auf die Performance von Atom und kommt zu dem Schluss:

»But until someone comes along with a well designed embeddable text store backend I'll keep using my crappy vim in tmux.«