Das schöne an web-2.0-igen Diensten wie Twitter ist, dass sie unabhängig von einem Client sind und den Leuten nach einiger Zeit immer neue nützliche und weniger nützliche Dinge einfallen, die man damit anstellen kann. Wie wäre es z.B. mit »Twittern« über die Kommandozeile?
Alles, was man dazu benötigt ist ein vorhandenes Ruby nebst Ruby-Gems. Es gibt einen Kommandozeilen-Twitter-Client namens »Ruby Twitter«, den man über gem installieren kann. Er benötigt Hpricot, das auch via gem installiert werden kann. Aber es funktioniert nur mit der allerneuesten Version. Lange Rede, kurzer Sinn, der Weg zum Twittern auf der Kommandozeile ist:
Je nach Betriebssystem und gem-Setup benötigt man noch ein sudo vor dem gem-Aufruf. Hat alles geklappt, steht dem twitterfreudigen Geek die Twitter-Welt auf der Kommandozeile offen:
Twitter benötigt natürlich einen Benutzernamen und ein Passwort. Das hinterlegt man in einer Datei ~/.twitter, im YAML-Format:
# .twitter
#
# Please fill in fields like this:
#
# email: bla@bla.com
# password: secret
#
email: eine@garschoeneadresse.mail
password: DasMaechtigSicherePasswort
Mit einem twitter friends kann man die letzten »Tweets« seiner Kontakte lesen, mit twitter followers selbige von allen, die einen selbst verfolgen. Und mit twitter post TEXTDERNACHRICHT schließlich eine Nachricht twittern.
Wie kann das nicht nur geekig, sondern auch sinnvoll sein? Man könnte z.B. seinem Server beibringen, seinen Kummer hinaus zu twittern wenn es ihm nicht gut geht. Dazu legt man einen eigenen Twitter-Kontakt für den Server an und stellt ihn so ein, dass ihn nur Freunde lesen können. Dann fügt man sich als einzigen Freund hinzu (ja, ist ein einsames Dasein als Server…) und fertig ist das Monitoring-Tool 2.0. Oder man nutzt es als »Backend« für eine beliebige Anwendung (eigene, Quicksilver, was auch immer), die Twittern soll.
Man editiere das Kommando »Twitter / Update Status« im Bundle-Editor und setze dort seine Benutzer-Passwort-Kombination ein.
Man vergebe bei der Gelegenheit ein neues Tastaturkürzel, das voreingestellte Apfel-T wird in TextMate anderweitig sinnvoll benötigt.
Man schließe den Bundle-Editor, schreibe etwas in ein Editor-Fenster und markiere es.
Man betätige sein eben eingestelltes Tastaturkürzel, warte einen Moment und freue sich, dass man gerade getwittert hat! ;-)
Das Bundle benötigt den PHP-Interpreter auf dem Mac. Der ist aber vorhanden, wenn man den Apachen bzw., in Apple-Sprache, das »Personal Websharing«, installiert hat.
Bekanntlich sind all’ diese Geeks, die so tagaus tagein im Internet herum machen, sozial isolierte Psychopathen, die aus lauter Frust ihre Zeit als vollbusiger Avatar in SecondLife verbringen. ;-) Aber einige von denen trauen sich manchmal sogar ans Tageslicht. Aber nur, wenn es WiFi gibt. Darum häufen sich in den nächsten frühlingsgeprägten Wochen die interessanten Geek-Events.
Nach dem letzten Web-Montag in Karlsruhe, der interessante Themen und Gespräche bot und die Hoffnung erwärmte, dass der Web-Montag in Karlsruhe wiederbelebt und zu einer regelmäßigen Veranstaltung werden kann, steht am 2. April der nächste Web-Montag in Frankfurt, mein ehemaliger »Stamm-Web-Montag«, auf dem Programm. Die »üblichen Verdächtigen« stehen schon auf der Teilnehmerliste. Wenn nichts dazwischen kommt, werden wir uns wohl auch auf den Weg gen Frankfurt machen.
Und dann ist da natürlich die re:publica. Nachdem zunächst die merkwürdige Geschichte mit dem Brieföffner für Kopfschütteln sorgte, steht nun erfreulicherweise zunehmend die Sache selbst im Mittelpunkt. Mittlerweile gewinnt auch das Programm an Kontur. Darin fehlt mir derzeit noch der »letzte Kick«, aber das kann ja noch werden, wenn nicht im offiziellen Teil, dann im infoffiziellen. Anmelden kann man sich inzwischen übrigens auch.