Artikel zum Thema »bigbrother«

Von Roboterinsekten und Vogeldrohnen

bigbrother überwachungsstaat

Bald kommt der Frühling, und dann fliegen wieder die Insekten zum Fenster hinein. Die Insekten? Es könnten auch Cyber-Insekten im Überwachungsauftrag sein, unterwegs natürlich im Auftrag von Frieden und Sicherheit, wie immer…

BLDBLOG philosophiert über diese und andere Dinge, die nicht sind, was sie scheinen und stellt lapidar fest:

»What fascinates me about this, though, much more than simply pointing out how advanced surveillance technology has become, is the fact that such statements would have been dismissed as absolute schizophrenia as little as two decades ago.«

Zwei Dekaden? Noch heute wird man sicher schräg angeschaut, wenn man die Fliege an der Wand als Abhöreinrichtung ausmacht. Bei den »normalen« Menschen.
Aber vor nicht allzu langer Zeit hätte man jemanden für einen Spinner gehalten, der behauptet hätte, die Machthaber eines demokratischen Staates würden hinter unserem Rücken in unseren Rechnern wühlen wollen. Oder welche Medikamente hätte ich wohl bekommen, wenn ich vor ebenso nicht all zu langer Zeit behauptet hätte:
Mitten in Europa, in der so genannten »Wertegemeinschaft des freien Westens«, bastelt sich die Polizei Überwachungsdrohnen, die wie Vögel aussehen, und begründet das mit Demonstrationen und Fußballspielen? Schöne neue Welt, kann man da nur sagen.

Achtet auf die Vögel. Und die Insekten.

Brüder im Geiste im gesunden Internet

china hujintao schäuble

Schon was älter, aber erkenntnisfördernd! Hu Jintao, chinesischer Staatspräsident, sprach sich für ein (zitiert nach Metablocker) »gesundes Internet« aus. Denn „die Frage, ob wir mit dem Internet zurechtkommen können, beeinflusst die Entwicklung der sozialistischen Kultur, der Sicherheit von Informationen und der Stabilität des Staats“. Darum soll die Regierung “fortgeschrittene Technologien benutzen, um die im Internet geäußerte öffentliche Meinung, besser zu lenken.“ Das Original gibt es bei der Propa…, ich meine, der »Nachrichtenagentur« Xinhua.

Lässt man einmal die blumige Sprache Hus außen vor, könnte das auch von Wolfgang Schäuble stammen. Schäuble erstaunt die Betrachter sowieso jedes Mal, wenn er denn Mund aufmacht und Einblick in seine ganz persönliche Weiterentwicklung des Orwellschen Doppeldenk gibt. So meinte Schäuble gestern lt. Heise bei einer Diskussionsrunde auf dem europäischen Datenschutztag, dass biometrische Pässe dem Schutz der Grundrechte dienen würden. Und an die Mautdaten möchte er auch heran. Grund, wie immer, »Mörder, Terror, Kinderporno«. Und im Internet würde der Bürger sowieso den Datenschutz laxer handhaben…

Sebastian hat eine schöne Liste zusammen gestellt, die schön den Weg in die chinesischen Verhältnisse zeigt. Und die ist auf dem Stand vom 18. Januar…