September 2008

Web-Montag lebt!

webmontag karlsruhe web2.0

Der gute alte "Web-Montag":http://www.webmontag.de/ ist noch stets vital. Gestern (8.9.08) gab es mal wieder einen in Karlsruhe, für das "Web-Montag-Blog hat Euer Lieblingsblogger ;) darüber einen kleinen Bericht verfasst":http://www.webmontag.de/blog/2008/09/09/neues-aus-karlsruhe/.

»Basarpfeile« in iTunes 8 abschalten

itunes macosx osx

!/images/itunes-basarpfeile1-20080910-090704.jpg!

Seit es das iPhone gibt, zieht im Hause Apple zunehmend eine Basarmentalität ein. Ähnlich den Strandpromenaden mediterraner Urlaubsorte steht buchstäblich überall einer herum und möchte zum Kaufen im Store animieren. Neuestes Husarenstück in dieser Richtung: Das brandneue "iTunes 8":http://www.apple.com/itunes/download/ führt die »Shop-« aka »Basar-Pfeile« (siehe Bild) wieder ein, die man in den Vorversionen abschalten konnte. Nun aber nicht mehr, der Basar darf nicht aus den Augen geraten. Ein falscher Klick, und man landet im Store. Und überhaupt, was ist das für eine Mentalität, die einem in der täglichen Benutzung einer Software ständig »Kaufen, Kaufen, Kaufen, Kaufen, Kaufen« ins Gesicht schreit?

Um das los zu werden, hat man zwei Optionen:

(1) Man kann die Pfeile in Verweise auf die eigene Bibliothek umbiegen, dazu öffnet man das Terminal und tippt ein:

defaults write com.apple.iTunes invertStoreLinks -bool YES

Das habe ich "bei einem Fast-Namensvetter":http://ralphrothemund.wordpress.com/2008/03/16/anderung-der-itunes-music-store-links/ gefunden.

(2) Man kann die Pfeile auch gleich ganz abschalten, gefunden bei "macosxhints":http://www.macosxhints.com/article.php?story=20080909130752871, dazu tippt man ins Terminal:

defaults write com.apple.iTunes show-store-arrow-links -bool FALSE

Wer sich in der putzigen neuen »Kachel-Ansicht« der »Genre-Ansicht« entledigen möchte, kann "diesen »macosxhint«":http://www.macosxhints.com/article.php?story=20080909142500257 beherzigen.

Weg sind die Pfeile, und es kann wieder Musik gehört werden. iTunes an sich finde ich ausgezeichnet, es verwaltet seit Jahren zuverlässig meine digitalisierte Musik-Sammlung und entlastet mich von der Notwendigkeit, Hunderte von Alben in selbstgewählten Verzeichnisstrukturen händig zu verwalten, was nur Windows-Frickler toll finden. Wofür hat man denn einen Computer?

Auch am iTunes-Store ist nichts auszusetzen, sofern man sich für die DRM-freien Titel entscheidet. Aber diese Penetranz, mit der Apple in neuen Produkten an jeder Ecke dem Benutzer die Kaufmöglichkeit ins Gesicht schleudert, nervt.

3 Kommentare

Holger am 10.09.2008:

Wer sich nicht auf die Kommandozeile traut, kann dies auch mit dem kleinen Programm "iTunes Links":http://zoffware.com/dituneslinks.html machen.

bosch am 10.09.2008:

Das war mal wieder Dienst am Leser. Herzlichen Dank für diesen Tipp, das genau, was ich suchte.

Irie am 16.09.2008:

Vielen vielen Dank für die Hinweise. Das waren die Lösungen für meine Probleme mit iTunes 8.0.

freedom 0

iphone apple freiheit

!/images/freedom-0-schloss.jpg!

bq. The freedom to run the program, for any purpose (freedom 0). "The Free Software Definition":http://www.gnu.org/philosophy/free-sw.html

Das eigentlich Erstaunliche an der Geschichte "von Almericas vom iPhone-AppStore-Hüter abgelehnter Podcast-Anwendung":http://almerica.blogspot.com/2008/09/podcaster-rejeceted-because-it.html ist doch, dass sich "plötzlich":http://daringfireball.net/2008/09/app_store_exclusion "viele":http://speirs.org/2008/09/12/app-store-im-out/ "drüber wundern":http://search.twitter.com/search?q=iphone+podcaster. Ja Leute, was erwartet Ihr eigentlich von einer geschlossenen Software-Welt mit Türwächtern, wo nicht einmal die "»freedom 0«":http://www.gnu.org/philosophy/free-sw.html selbstverständlich ist? Das, was da passiert, ist konsequent und logisch. So geht's zu auf einer Plattform, wo Bequemlichkeit (für Anwender) und Kommerz (für Anbieter) eine unheilige Allianz eingehen. Es ist das, was Ihr haben wolltet, in aller Konsequenz zu Ende gedacht. Bequemlichkeit hat einen Preis, und der ist Unfreiheit.

2 Kommentare

Boris am 14.09.2008:

Sie glauben, dass es bei kommerzieller Software doch irgendwie um mehr geht als um rein kommerzielle Motive. Und in Bezug auf Apple scheint dieser Glaube, vielleicht aufgrund der quasi-religiösen Aura, besonders stark zu sein.

Ralf G. am 15.09.2008:

Die andere Seite der Wahrheit ist aber: Ich habe alle möglichen Telefone mit »erweiterten« Funktionalitäten in der Hand gehabt, keines kann dem iPhone auch nur annähernd das Wasser reichen, das lässt wohl alle gnädig über den offensichtlichen Preis, der damit einher geht, hinweg sehen.

Der arme Tim Berners-Lee ist neben der Spur

timberners-lee seltsames stasi2.0

Der "WWW-Erfinder Tim Berners-Lee":http://de.wikipedia.org/wiki/Tim_Berners-Lee hat natürlich seine ewig leuchtenden Verdienste.

Aber nun ist er komplett neben die Spur geraten: So "fordert Berners-Lee doch tatsächlich eine Art »Web-Behörde«":http://news.bbc.co.uk/2/hi/technology/7613201.stm, die entscheiden soll, ob auf einer Website die Wahrheit steht oder nicht. Das mit der »Wahrheit« ist ja so eine Sache, schon Thomas von Aquin befand zwar, dass Wahrheit die Übereinstimmung von Sache und Verstand sei, aber darauf kann man wohl kaum ein »objektives« Bewertungssystem für Websites aufbauen. Abgesehen davon wäre das eine Steilvorlage für die Schäubles dieser Welt.

Kurz und gut, eine ziemliche Schnapsidee. Findet auch "The Inquisitr":http://www.inquisitr.com/3165/tim-berners-lee-has-lost-the-plot/:

bq. »He [Berners-Lee] may have created the world wide web, and for that he deserves a lifetime of praise, but the idea that his creation be rated based on rankings around truths needs to die quickly before repressive governments, and those that nearly are, use his words as an excuse to censor and filter the internet further.«

(Via "Johannes' Friendfeed":http://friendfeed.com/e/6c853637-57f9-4a1e-abf5-c4407f69ed72/Tim-Berners-Lee-has-lost-the-plot/)

1 Kommentar

Boris am 15.09.2008:

Ich denke, konsequenter wäre doch so etwas wie ein "Wahrheitsministerium", das nicht nur nachträglich prüft, sondern gleich vorsorglich Wahrheit bestimmt. Hat es das nicht sogar in einem älteren und inzwischen historisch weitgehend überholten Roman gegeben?